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Medienmitteilungen

Kürzere Wartezeiten im Notfall: Neues Patientenfluss-System bewährt sich

Die Notfallstationen platzen schweizweit aus allen Nähten. Beengte Raumverhältnisse, stark gefordertes Personal und längere Wartezeiten für Patientinnen und Patienten sind die Folge. Seit Mai 2014 hat das Spitalzentrum Biel (SZB) in der Notfallstation ein neues Patientenfluss-System implementiert. Verbesserte Abläufe, angepasste Räumlichkeiten und – als Kernstück – die Rapid Medical Evaluation (RME) ermöglichen, die Effizienz zu erhöhen und die Wartezeiten für Patienten deutlich zu reduzieren.

Notfallstationen verzeichnen hierzulande seit Jahren steigende Patientenzahlen. Auch im SZB stieg die Anzahl Konsultationen zwischen 2009 und 2013 um rund 18 % an, Tendenz steigend. Angesichts der hohen Auslastung der Notfallstation wurde die wachsende Nachfrage für das regionale Akutspital jedoch zunehmend zur Herausforderung, und die entstehenden Wartezeiten führten bei Patienten wie Mitarbeitenden vermehrt zu Unzufriedenheit.

Seit Mai 2014 setzt das SZB deshalb in seiner Notfallstation ein neues Patientenfluss-System um, bei dem die Zufriedenheit der Patienten konsequent im Mittelpunkt steht. Das in den Vereinigten Staaten entwickelte System setzt sich zum Ziel, die Abläufe effizienter zu gestalten und insbesondere die Wartezeit der Patienten bis zum Erstkontakt mit einem Kaderarzt zu minimieren. Kernstück der Neuerung ist die sogenannte Rapid Medical Evaluation (RME). Wenn das RME-System in Betrieb ist, beträgt die durchschnittliche Wartezeit bis zum fachärztlichen Erstkontakt im SZB in über 90% der Fälle wenige Minuten.

Zahlen sprechen für sich

Für Dr. med. Sabine Thomke, Chefärztin Notfallstation, ist klar: „Die Zahlen sprechen für sich, das neue System hat sich bewährt.“ Während der ersten fünf Monate des Betriebs konnte die Zahl der sogenannten Langlieger – Patienten mit über 4 Stunden Aufenthaltszeit, einer zentralen Referenzgrösse für Notfallstationen – im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um die Hälfte reduziert werden. Ein Fünftel der ambulanten Patientinnen und Patienten konnte bereits innerhalb von 1 Stunde wieder entlassen werden. Auch bei den stationären Patienten zeigt sich eine deutliche Reduktion der Aufenthaltsdauer auf der Notfallstation.

Rasch qualifizierte medizinische Erstkontakte

Das RME-System stellt die gewohnten Abläufe auf den Kopf: Werden Patienten in klassischen Notfallstationen zunächst meist von mehreren, oft noch in Ausbildung stehenden Mitarbeitenden gesehen, bevor eine klare Diagnose gestellt und therapeutische Entscheide eingeleitet werden, steht nun die qualifizierte medizinische Begutachtung am Anfang des Prozesses. Nach einer Kurzaufnahme im Empfangsbereich wird der Patient in eine RME-Koje geführt, in der ihn ein interdisziplinäres Team, bestehend aus einer Kaderärztin und einer Pflegefachexpertin, ein erstes Mal sieht, eine Verdachtsdiagnose stellt und die erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Massnahmen einleitet. 

Der beschleunigte Erstkontakt mit dem Notfallkader ermöglicht, rascher eine qualifizierte Triage vorzunehmen und den Patientinnen und Patienten die adäquate Behandlung zukommen zu lassen – sei es, dass sie hospitalisiert, sei es, dass sie bereits nach kurzer Zeit wieder nach Hause entlassen werden können.

Zur Stärkung seiner Notfallstation hat das SZB neben prozessualen Verbesserungen auch in die Anpassung der Infrastrukturen investiert. Dank der Schaffung einer vollamtlichen Chefarztstelle und spezifischer Kaderarztfunktionen für Notfallmedizin wurde die Notfallstation des SZB im Jahr 2014 zudem personell wesentlich verstärkt und professionalisiert.


Kontakt für Medienschaffende

Marie-Pierre Fauchère, Leiterin Kommunikation
Tel. 079 479 71 41