Die SZB AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 erneut eine starke Zunahme der Patientenzahlen. Selbst der Fachkräftemangel – aktuell für viele Gesundheitsinstitutionen der massgeblich einschränkende Faktor – konnte diese erfreuliche Entwicklung nicht bremsen. Auf eine signifikante Erhöhung der Nachfrage im Jahr 2021 (+14,1%) folgte mit +13,6% ein anhaltendes Wachstum. Während der stationäre Bereich mit +3,6% (Vorjahr: +10%) eine bescheidene Zunahme verzeichnete, fiel der Anstieg im ambulanten Sektor mit +15,4% (Vorjahr: +14,9%) nochmals höher aus. Damit ist es dem Zentrumsspital erneut gelungen, seine Position im Markt deutlich auszubauen.
Besonders stark nachgefragt waren im Jahr 2022 Notfallleistungen, die einen spektakulären Anstieg von über 30 Prozent verzeichneten. Auch der Kindernotfall verzeichnete mit +32,3% eine bedeutende Erhöhung des Patientenaufkommens.
MEDIN – Ausbau beidseits des Bahnhofs
In der sich wandelnden Versorgungslandschaft treibt die SZB AG den Ausbau des Angebots rund um den Bahnhof Biel-Bienne konsequent voran. So eröffnete das Zentrumsspital Mitte Jahr an der Aarbergstrasse 52 das Operationszentrum «MEDIN au Lac», wo im Tagessetting ambulante Eingriffe vorgenommen werden. Parallel wird das Gesundheitszentrum MEDIN Biel/Bienne weiter ausgebaut: Am Bahnhofplatz 2 wurden rund 3000 m² zusätzlich hinzu-gemietet, die per Anfang 2024 für Sprechstunden und Untersuchungen zur Verfügung stehen. Im Fokus hier: Dialyse, Kardiologie, Neurologie und Onkologie. Während an zentraler Lage in Bahnhofsnähe die ambulanten Leistungen konzentriert werden, wird die Tätigkeit im geplanten Brügger Spitalneubau vorwiegend auf stationäre und hochtechnische Behandlungen ausgerichtet sein.
Integrierte Versorgung im Fokus
Zukunftsweisend ist auch das Vorhaben, das die SZB AG in Kooperation mit der Investorin Kimball AG und Akteurinnen wie Spitex Biel/Bienne und Pro Senectute in Bahnhofsnähe projektiert: Im «Maison de santé et prévention» wird 2026 ein innovatives Kompetenz-zentrum eröffnen, das eine integrierte Versorgung für chronische Erkrankungen anbietet. Die Stadt Biel machte mit der Baurechtserteilung den Weg frei für dieses zentrumsnahe und auch in demografischer Hinsicht bedarfsgerechte Gesundheitszentrum.
Bewusst in Fachkräfte investiert
Der Fachkräftemangel, mit dem sich auch das Zentrumsspital konfrontiert sah, bleibt eine Herausforderung. Dank bewusster Investitionen ins Personal konnten das Leistungspotenzial gesichert und die Anzahl betriebener Betten nahezu ganzjährig aufrechterhalten werden. Dies ermöglichte es, das Angebot sogar auszubauen – und dem ausserordentlichen Ansturm in der Notfallmedizin zu begegnen.
Getrübtes Finanzergebnis
Die konsolidierte Konzernrechnung der SZB AG, die auch die Beteiligungen an Ambulanz Region Biel AG, Localmed Biel-Bienne AG, EndoDia AG sowie der SZB Apotheke AG berücksichtigt, weist im Jahr 2022 einen um 4,1% gesteigerten Betriebsertrag von 256,7 Millionen Franken aus. Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 7,7 % auf 250,6 Millionen Franken. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt 4,8 Millionen Franken. Mit 1,9% verzeichnet die EBITDA-Marge einen deutlichen Rückgang. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses sowie einer Sonderabschreibung in Zusammenhang mit dem Neubauvorhaben resultierte ein Verlust von 9,1 Millionen Franken (Vorjahr: –0,1 MCHF). Die Bilanzsumme stieg um 1,1 Millionen Franken auf 280,1 Millionen Franken. Die Eigenkapitalquote beträgt nach wie vor hohe 65,6% (Vorjahr: 69,0%).
Die SZB AG ist überzeugt, dass ihr die langfristige Sicherung der Investitionen gelingt. Dass sie auf gutem Weg ist und ihre Entwicklung mit strategischem Weitblick steuert, hat sie auch im Jahr 2022 bewiesen. Um für die Bevölkerung jedoch auch langfristig den Zugang zu einer finanzierbaren integrierten Versorgung sicherzustellen, gilt es, die Vernetzung der Akteure entlang des Patientenpfads weiterhin voranzutreiben – und dies dezidiert auch digital.
Christoph Gygax nimmt Einsitz im Verwaltungsrat
An der Generalversammlung der SZB AG vom 27. Juni 2023 wurde ein neues Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt. Der 60-jährige unabhängige Unternehmens- und Finanzberater Christoph Gygax verfügt über einen Master in Business Administration und ist nach einer langen Karriere in der internationalen Finanzbranche aktuell selbständig tätig. Er lebt in Mörigen und ist im Seeland bestens vernetzt.
Leistungen und Ergebnis 2022*)
| 2021 | 2022 | Dif. |
Leistungen |
|
|
|
Stationäre Patienten | 13 926 | 14 375 | +3,6% |
Ø Aufenthaltsdauer (Nächte) | 4,9 | 4,85 |
|
Ambulante Patienten | 76 605 | 88 373 | +15,4% |
Total Patienten | 90 531 | 102 748 | +13,6% |
|
|
|
|
Finanzen |
|
|
|
Betriebsertrag in Mio. CHF | 246,7 | 256,7 | +4,1% |
Betriebsaufwand in Mio. CHF | 233,7 | 250,6 | +7,7% |
davon Personalaufwand | 162,0 | 173,8 | +7,3% |
EBITDA**) in Mio. CHF | 13,0 | 4,8 |
|
EBITDA-Marge in % | 5,3 | 1,9 | -3,4% |
Jahresergebnis in Mio. CHF | –0,1 | –9,1 |
|
|
|
|
|
Stellen |
|
|
|
Stellen | 1 485,4 | 1 560,4 |
|
Mitarbeitende***) | 2 064 | 2 124 |
|
*) Die Spitalzentrum Biel AG legt ihrem Rechenschaftsbericht die Konzernrechnung nach Swiss GAAP FER zugrunde, die auch die Beteiligungen an Ambulanz Region Biel AG, Localmed Biel/Bienne AG, EndoDia AG sowie SZB Apotheke AG berücksichtigt.
**) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
***) Inklusive Personal in Ausbildung, Studierenden, Temporär- und Belegpersonal